
Benni Stiebe von der Fliegergruppe Leutkirch fliegt souverän auf die Siegertreppe
Text: Heinz Mauch
Ausgebildeter Gärtner, Rettungsassistent, Industriemeister, Fluglehrer und nun auch Deutscher Meister im Motorkunstflug der „Intermediate Class“. Für den 42-jährigen Benni Stiebe aus Kleinweiler-Hofen zahlte sich bei den Deutschen Meisterschaften in Lauterbach bei Fulda schon das vorherige intensive Training mit einer „MX-2“, ein speziell für Kunstflug konstruiertes Flugzeug, aus.
Am Ende des mehrtägigen „Kunstturnens“ stand Stiebe auf dem obersten Sieger-Treppchen mit der Trophäe in der Hand. Wie bei den Meisterschaften auf dem Tanzboden oder beim Eiskunstlauf gibt es eine Pflicht, allerdings hier im dreidimensionalen Raum, und es müssen unter anderen Turns, Rollen, Trudeln, negative und andere präzise geflogene spektakuläre Figuren gezeigt werden.
In weiteren Durchgängen zeigen die Teilnehmer der Wettbewerbe zusätzlich, wofür sie sehr lange geübt und dabei komplizierte Figuren einstudiert haben. Gerade hier beeindruckte Benni Stiebe mit Präzision sowie Raum- und Zeitgefühl, denn jede kleinste Unregelmäßigkeit im Ablauf des angemeldeten Programms wird von den Punktrichtern mit Abzug geahndet.
Ebenfalls beeindruckend ist auch die Geschwindigkeit der Flugzeuge mit bis zu 400 km/h, wobei sie bei entsprechenden Figuren einer achtfachen Lastvielfachen ausgesetzt sind. Bewertet wird auch die Position in einer sogenannten Box, die 250 Meter über dem Boden beginnt, und 1250 Meter nicht überschreiten darf, die Seitenlängen sind ebenfalls einen Kilometer lang. Bedingt durch zum Teil schlechtes Wetter standen allerdings bisweilen nur 700 Höhenmeter zur Verfügung. Insgesamt gab es bei diesen Wettbewerben 42 Teilnehmer in den Klassen „Sportsman“ für Einsteiger und „Intermediate“, in der Stiebe flog.
Begonnen hatte Stiebe mit dem Segelflug in Isny-Rotmoos, wurde Fluglehrer und Baden-Württembergischer Meister im Segelkunstflug, bevor er auch seine Liebe zum Motorflug in der Fliegergruppe Leutkirch fand und dort ebenfalls ausbildet. Ein weiterer Anreiz ist nun die Vorbereitung für die nächsthöhere Wettbewerbsklasse „Advanced“ im kommenden Jahr mit noch komplexeren Kombinationen. Herausforderungen sind für Benni Stiebe nichts Neues.